Retreat, Offsite oder Klausur: Wir stellen dir 8 Formate vor, die eure gemeinsamen Tage im Team zum vollen Erfolg machen.
Diese Tool-Auswahl wurde kuratiert von Martin aus dem Neue-Narrative-Team.
Immer mehr Teams und Organisationen arbeiten verteilt zusammen. Manche verzichten sogar gänzlich auf ein gemeinsames Büro. Wo der gemeinsame Ort und die regelmäßige Begegnung wegfällt, steigt die Bedeutung von Klausuren, Team-Offsites oder Retreats, zu denen die Team-Mitglieder zusammenkommen.
Entsprechend hoch ist die Erwartung an diese Tage:
Bei Neue Narrative kommen wir einmal im Jahr für ein mehrtägiges Team-Event zusammen. In diesem Artikel stelle ich dir 8 Formate vor, bei denen eure wenige gemeinsame Zeit zu hundert Prozent gut genutzt ist.
Wenn ich nur eine einzige Übung mit zu einem Team-Offsite bringen dürfte, ohne das Team zu kennen – ich würde das Purpose-Turnier mitbringen. Die Methode bietet einen super pragmatischen Weg, um euer gemeinsames Warum zu finden oder zu schärfen.
Ich weiß, das klingt wenig interaktiv und nicht gerade nach Leichtfüßigkeit. Das Purpose-Turnier schafft aber genau das: die Purpose-Suche in einen spielerischen, Design-Thinking-ähnlichen Prozess zu verpacken. Nach zwei bis vier Stunden habt ihr einen Purpose-Prototypen entwickelt, der von Innen kommt, also die Perspektiven von allen Teilnehmer*innen integriert.
Das Beste daran: Es ist keine Gruppe zu groß für die Methode. Ihr könnt sie mit vier Personen durchführen, aber auch mit hundert Personen.
Auch dieses Tool ist für alle Gruppengrößen geeignet, da ihr so viele Kleingruppen bilden könnt, wie ihr mögt. Bei „Schlagzeilen aus der Zukunft“ entwickeln die Teilnehmer*innen Zeitungsseiten, die eure Realität in fünf bis sieben Jahren beschreiben.
Pro-Tipp: Bringt zum Vor-Ort-Workshop ganz viele alte Zeitungen und Magazine mit, damit die Teilnehmer*innen einerseits Inspiration für ihr eigene Startseite erhalten und andererseits aus den bunten Seiten ihr eigenes Cover-Motiv collagieren können.
Ähnlich wie beim Purpose-Turnier haben wir auch für das so abstrakt wirkende Thema „Werte“ ein Format entwickelt, mit dem ihr in (Groß-)Gruppen an euren Werten arbeiten könnt.
Grundlage für das Tool ist eine Werteliste, aus der ihr die Werte ableitet, die die aktuelle Realität in der Organisation möglichst gut abbilden. Damit das nicht nur gut klingt, fragen sich die Teilnehmer*innen auch, inwiefern sich die Werte auch wirklich im gelebten Verhalten zeigen.
In einem Turniermodus entwickelt ihr schließlich ein gemeinsames Werte-Set mit 5-7 Werten, auf die ihr euch einigen könnt.
Team-Offsites sind eine gute Gelegenheit, um aus dem operativen Alltag auszubrechen. Entsprechend bieten sie sich nicht nur für die Arbeit an der gemeinsamen Ausrichtung an, sondern auch dafür, die Zusammenarbeit im Team oder Team-übergreifend zu verbessern.
Ein Tool, das ich allen Teams empfehle, ist das „Manual to me“. Es ist eine Vorlage, mit der die Teilnehmer*innen eine Anleitung zu sich selbst entwickeln können, um Kolleg*innen die Zusammenarbeit zu erleichtern. Das Tool ist individuell anpassbar, mögliche Kategorien für die Bedienungsanleitung sind aber:
Ein weiterer Ansatzpunkt, um eure Zusammenarbeit zu verbessern, sind eure Meetings. Dabei sind Team-Tage nicht der richtige Ort, um kleinteilig über die Sinnhaftigkeit einzelner Meetings zu sprechen. Stattdessen könnt ihr die gemeinsame Zeit nutzen, um allgemeine, übergreifende Regeln für eure Meetings zu definieren.
„Das Horror-Meeting“ ist eine Übung, die euch zu einem Meeting-Manifest bringt. Dabei geht ihr von dem schlimmstmöglichen Meeting überhaupt aus und kehrt es quasi um: Bis ihr euer Traum-Meeting entworfen habt. Am Ende habt ihr gemeinsam ein paar Grundregeln für eure Meetings festgelegt.
Zum Abschluss dieser Sammlung möchte ich dir noch drei Tools vorstellen, die vor allem den Zweck erfüllen, die Verbindung zwischen den Organisations-Mitgliedern zu stärken. Solche Formate können schnell aufgesetzt wirken. Ich habe deshalb welche ausgewählt, bei denen ich dir versprechen kann, dass es nicht peinlich wird – sondern richtig gut.
Das erste Tool heißt „Galerie des Scheiterns“. Es liefert dir einen Blanko-Lebenslauf, in den aber nicht die Erfolge und Errungenschaften der Teilnehmer*innen aufgelistet werden, sondern die Momente des Scheiterns. Kategorien sind:
Ihr schließt die Übung mit einem Gallery Walk ab. Sprich: Alle Teilnehmer*innen hängen ihre CVs of Failure im Raum auf und lesen schweigend die Lebensläufe ihrer Kolleg*innen durch.
Die Bedürfnis-Gläser sind eine unserer Lieblingsübungen bei Neue Narrative. Sie beruht auf der Annahme der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg, die lautet: Alle Menschen haben im Grunde die gleichen Bedürfnisse.
Diese Übung hilft den Teilnehmer*innen dabei, ihre Bedürfnisse zu erkennen und herauszufinden, ob sie erfüllt sind oder nicht. Bezieht euch dabei auf eure Arbeitsrollen. Bedürfnisse, um die es geht, sind beispielsweise:
Ich empfehle euch, die Übung mit einem nachgelagerten Listening Walk zu kombinieren. In dem bekommen die Teilnehmer*innen Raum, um ihre Erkenntnisse einzuordnen.
In vielen Unternehmen ist es verbreitet, hinter dem Rücken übereinander zu reden. Das trägt oft zu einer toxischen Firmenkultur bei. Deshalb versuchen wir bei Neue Narrative, uns an folgendes zu halten: Wir sprechen miteinander, nicht übereinander.
Bei dieser Übung dürft ihr aber eine Ausnahme machen. Hier könnt ihr genüsslich hinter dem Rücken über eure Kolleg*innen reden – aber ausschließlich wertschätzend. Die Empfängerin oder der Empfänger dreht euch dabei den Rücken zu, hört aber alles mit.
Wenn ihr eine große Gruppe seid, teilt euch einfach in Fünfer-Gruppen auf. Achtet dabei darauf, dass die Personen, die sich ihre Wertschätzung aussprechen, Berührungspunkte bei der Arbeit haben. Sonst kann es schwierig werden, wertschätzende Beobachtungen zu finden.